Jeder von uns hat (hoffentlich) schon Glückwünsche und Lob von seinem Vorgesetzen bekommen, oder sogar im Optimalfall auch von seinen Kollegen und Kolleginen.

Es gibt vielerlei Anlässe für Glückwünsche und jeder ist etwas Besonderes wie zum Beispiel:

  • Geburtstag
  • Hochzeit
  • Jubiläum
  • Geburt eines Kindes
  • besondere Leistung
  • gute Idee

Leider kommt so etwas immer von unterschiedlichen Quellen und nicht immer gleich.

Mein persönlich schönster Glückwunsch-Moment war nach meiner Hochzeit.

Es war der erste Arbeitstag nach der Hochzeit. Ich war in einem Meeting morgens und als ich das Meeting verließ standen meine beiden Teams an meinem Platz und haben auf mich gewartet. Es gab von ihnen eine kleine Rede, eine Geschenkebox mit Süßigkeiten, Wein, Bier, Fleisch usw. UND eine wundervolle Karte!

Glückwünsche Team Hochzeit

Hiernach folgte natürlich das schöne Umarmen und Händeschütteln mit jedem. Und ich muss sagen:

Ich hatte Tränen in den Augen.

Es ist etwas, was man nicht erwartet und deswegen umso mehr positiv überrascht ist wenn es passiert und wenn Andere an einen denken und sich für einen freuen!


Leider habe ich aber auch schon das Gegenteil erlegt. Hier war es so, dass Lob und Anerkennung nur von dem Vorgesetzten kommt und es sogar so gelt gelebt wird. Das Motto war klar: “Nur der direkte Vorgesetzte darf das machen und nicht JEDER.”

Hier eine traurige Situation:

Ein Team von uns hat einen erfolgreichen internen Produktlaunch vollzogen. Der Development Director (direkter Vorgesetzter der Programmierer) schrieb im Slack Channel der Entwickler:

“Jungs, wir haben Glückwünsche vom oberen Management für unsere Leistung bekommen. Gut gemacht!”

Auf meine Frage an ihn, warum er es nur an seine Leute kommuniziert und nicht an das ganze Team bekam ich als Antwort:

“Ich kann nicht für die anderen Vorgesetzten loben. Das muss von denen kommen.”

Was soll man dazu sagen… Wir arbeiten monatelang daran, in dem Team ein ‘Wir-Gefühl’ zu erzeugen, aber bei manchen Positionen ist dies nicht richtig angekommen. Sie sagen zwar immer “Ja, das müssen wir machen!” wenn wir das Team Gefühl anbringen, aber scheinbar glauben sie nicht wirklich daran oder haben es nicht verstanden.

Die Frage ist aber: Was kann man dagegen tun? Ist es hilfreich sich mit diesen Personen einmal in Ruhe zusammenzusetzen? Ist hier Hopfen und Malz verloren? Ist es vielleicht der falsche Ansatz welchen wir fahren? Gibt es andere Gründe wieso das so ist? (Rechfertigung der Position, Machtgefühl,…). Es exisitiert keine einfache & genormte Lösung. Jeder Fall ist anderst und man muss sich auch immer selbst einen Spiegel vorhalten.

Meine Schlussgedanken:

Leider wird in unserer Kultur viel zu wenig Lob & Anerkennung gegeben. Wir behalten nur die schlechten Sachen in Erinnerung und wertschätzen hierdurch positive Situationen nicht offen genug. Klar kann jeder sagen: “Ich habe mir doch im Kopf gedacht: Gut gemacht!”, aber damit kann sich niemand etwas kaufen.

Wir müssen viel mehr “DANKE” sagen!

Wir müssen auch “GUT GEMACHT” sagen!

Es muss nicht immer extrem angekündigt werden, es kann auch einfach mal in der Kaffeeküche direkt zu der Person gesagt werden.

Aber es MUSS gesagt werden!

Jeder von uns mag Lob. Es ist vielleicht nicht immer leicht anzunehmen oder kann aufgesetzt wirken. Aber warum empfinden wir es als Aufgesetzt? Weil wir es nicht gewohnt sind!

Was aber auch nicht vergessen werden darf: Wer lobt muss auch kritisieren! Wenn etwas nicht gut gemacht wurde, muss man es auch ansprechen können, ohne das es persönlich genommen wird. Und auch hier gehört Mut hinzu. Menschen wollen sich weiterentwickeln und besser werden. Dies werden sie aber nicht nur aus Lob. Erst wenn wir wissen was wir verbessern können, haben wir die Möglichkeit morgen besser zu sein als wir es gestern waren.

 Und unsere Aufgabe als Vorgesetzte und Führungskräfte ist es, solche eine Atmosphäre zu erzeugen und zu fördern!

Ein Mitarbeiter der sich wertgeschätzt fühlt und zufrieden ist, wird sich ganz anders verhalten als jemand, welcher sich nicht wertgeschätzt fühlt.

 —

 

Hattet ihr auch schon solche Situationen?

Woher kommt so eine Einstellung?

Will man so ein Verhalten im Team?

Was sind eure Erfahrungen?

 



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